Interview mit Julia Ocker zu den "Animanimals"
„Fantasievolle, ein bisschen verrückte Geschichten“
Im Mittelpunkt jeder "Animanimals"-Episode steht ein Tier, das mit seinen einzigartigen Eigenschaften ein ganz individuelles Abenteuer erlebt. Dabei kommt es zu witzigen und überraschenden Begebenheiten. Erfahrt hier mehr über Entstehung, Konzept und Schöpferin der Kinderserie!
Schöpferin der außergewöhnlichen Tiergeschichten ist Julia Ocker. Bereits 2014 überzeugte die damalige Absolventin der Filmakademie Baden-Württemberg beim Kindermedienfestival "Goldener Spatz" mit dem Piloten zur Serie, aus dem die erste Folge "Zebra" von "Animanimals" wurde.
Genauso individuell wie die Themen sind auch die Tiere der Serie. Bekannte, aber auch exotische Art-Vertreter erfahren Situationen, die so nur ihnen passieren können. Denn jedes Tier hat andere Voraussetzungen und Merkmale, die sich nicht mit denen anderer tierischer Art-Vertreter vergleichen lassen.
Julia Ocker im Bildinterview nach oben
Welche Werte werden vermittelt? nach oben
Die Serie vermittelt Kindern ein grundlegendes Verständnis von Aspekten wie hell und dunkel oder Themen wie Glück und Unglück. Gegensätze sind dabei ein oft gewähltes Motiv.
"Die Animanimals haben alle ihre kleinen Macken und Fehler – am Ende finden sie aber gerade deswegen ein Happy End. Es geht darum, dass es in Ordnung ist, nicht perfekt zu sein. Dass es sich lohnt, sich nicht anzupassen. Und, dass es gerade diese vermeintlichen Makel sind, die dich liebenswert machen."
So erkennt der Regenwurm, dass Zusammenhalt, Gemeinschaft oder Zusammensein viel schöner als Alleinsein ist. Und eine aus der Reihe tanzende Ameise zeigt, dass unkonventionelles Denken manchmal zu neuen und besseren Wegen führen kann.
Ideenreichtum, Teamarbeit und Anpassung sind nur eine kleine Auswahl des breiten Themenspektrums. Mit seiner witzigen und kreativen Erzählweise vermittelt die Serie auch soziale Kompetenzen in einer sehr kreativen Form.
"Ich habe mich bemüht, mir fantasievolle, ein bisschen verrückte Geschichten auszudenken. Wenn die Kinder die Welt hinterher mit ein bisschen mehr Fantasie betrachten, sich Dinge vorstellen, die es nicht gibt, dann würde ich mich sehr freuen!"
Wie funktioniert die Serie ohne Worte? nach oben
Ein besonderes Merkmal der Serie: Sie unterhält ganz ohne Dialog. Das Aussehen der Animanimals-Welt hebt sich durch die minimalistische, bunte und flächige Gestaltung von anderen Formaten ab. Farben, Formen und Flächen werden benutzt, um bereits Vorschulkindern auf einfache Weise mit ästhetisch-künstlerischem Grundmaterial in Berührung zu bringen. Dabei geht es um Fragen der Proportion, der Vorstellung von Raum und der Perspektive.
Das Zebra zeigt beispielsweise, was aus seinen Streifen noch alles werden kann. Benutzt werden Muster, Punkte und sogar bekannte Flaggen. Die Kuh stößt auf eine Vielzahl von Gegenständen, die ihren Flecken in Form und Farbe ähneln.
"Die Animanimals sind für eine Zielgruppe von 4 bis 7 konzipiert. Ich glaube aber, dass das Besondere an den Animanimals darin besteht, dass sie auch Menschen weit über diese Zielgruppe hinaus ansprechen - zumindest habe ich diese Erfahrung in der Festivalauswertung der Filme gemacht."
Das Programm verdeutlicht, dass Anpassung nicht immer der richtige Weg ist, sondern vielmehr eine individuelle Lösung ans Ziel führt. Überraschende Wendungen und Einfälle münden in einem Humor, der die Serie einzigartig macht.
Mit seinen verrückten und kuriosen Tierabenteuern ist Animanimals eine Serie für die ganze Familie.